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Anderen ein Freude bereiten... Kleinigkeiten mit großer Wirkung

Ich war heute geschäftlich den kompletten Tag in München. Gereist bin ich mit S-Bahn und Zug - also viel Zeit auf den Bahnhöfen und in den Zügen Menschen zu beobachten. Müde, gestresste, gut gelaunte, frisch verliebte, gebrechliche, voll bepackte, hungrige, zufriedene und irgendwie unglücklich scheinende Menschen. So zu "reisen" bietet aber auch die Gelegenheit, sich selbst im Umgang mit Anderen zu beobachten...

 

Einige der heute beobachteten Szenen erinnerten mich an eine tolle Seite in einem Buch, welches ich erst vor wenigen Tagen beendet habe. Deshalb hier nun ein Miniauszug aus dem Buch "Das Leben ist zu kurz für später" von Alexandra Reinwarth. Thema Ihres Kapitels war, wie glücklich und zufrieden man selbst ist, wenn man anderen Menschen hin und wieder ein nettes Wort oder eine Geste der Hilfsbereitschaft schenkt.... Eigentlich so einfach:

 

"Wenn ich zum Beispiel daran denke, wie es sich anfühlt, einem Straßenmusiker Geld in den Hut zu werfen oder einer alten Dame auf der Parkbank Zeit zum Zuhören zu schenken. Einem Kind ein Eis auszugeben, ein ehrliches Kompliment zu machen und den Hund vor dem Supermarkt zu streicheln bis der Besitzer zurückkommt. Geld spenden. Kleidung spenden. Aushelfen wo man gebraucht wird, und der Nachbarin die Einkäufe hochtragen. 

Jemanden beruhigen der Angst hat, und an der Supermarktschlange vorlassen, weil er nur ein Brot kauft, während man selbst den Einkauf für den nächsten Monat vor sich her schiebt.

Fremde Autofahrer in Parklücken winken, und jemandem aufhelfen, der hingefallen ist. Bettlern Geld, Kaffee und Lebensmittel geben, und Orte schöner verlassen, als man sie vorgefunden hat. Marienkäfer sicher nach draussen bringen, ein Geschenk machen, auch ohne dass ein Anlass besteht, und Patenschaften übernehmen. Umarmen, wer eine Umarmung braucht, und Entschuldigungen annehmen. Fehler nachsehen. "Kann ich Ihnen helfen?" fragen, wenn Unbekannt ratlos sind, und dann helfen. Müttern mit Kindern Türen aufhalten, den Sitz frei machen und ein schreiendes Baby bespaßen..."

 

Liest sich das nicht schön? Habt Ihr auch schon festgestellt, dass beim Helfen sich nicht nur der Adressat freut, sondern, dass es dem Helfenden dabei auch ziemlich gut geht? Habt Ihr andererseits aber auch schon festgestellt, manchmal zu lange zu überlegen, bevor man dann seine Hilfe anbietet? Vielleicht wird die Welt ein kleines bisschen besser, wenn sich jeder von uns vornimmt, einmal am Tag jemanden (am besten jemandem, den man nicht kennt) einfach so eine Freude zu bereiten, etwas nettes zu sagen, ein Lächeln zu schenken oder Hilfe anzubieten.

 

Steffen