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Ironman Trainingstagebuch Woche 8/36

Ich nenne sie einfach mal "Umfangwoche"...

 

Hört sich komisch an, mit fällt aber nichts Passenderes ein. Die Umfänge im Trainingsplan wurden diese Woche gesteigert...

 

Will heißen: einzelne Einheiten wurden länger, Einheiten wurden teilweise direkt hintereinander durchgeführt und die Trainingsdauer für die ganze Woche fiel etwas höher aus, als in den Wochen zuvor.

 

Hört sich schlimmer an als es ist. Vielmehr musste ich in dieser Woche ein paar mal feststellen, dass genau dies mein Ding ist. Diesen Einheiten fehlt die Härte im Moment, die Härte der einzelnen Einheit kommt mit ihrer Dauer... Und hier merke ich, wo im Moment meine mentale Stärke liegt: Der Wille, diese lange Einheit, unbedingt beenden zu wollen! Dieser Wille paart sich bei mir noch mit brutalem Stolz auf das, was mein Körper, der vier Jahre zuvor am Boden lag, zu leisten in der Lage ist!

 

Wille und Stolz - Stolz und Wille: Eine starke Kombination!

 

Ich werde heute am Sonntag noch eine Stunde dehnen und die Black-Roll rollen lassen, dann habe ich 17 Stunden absolviert. Die längste Einheit am Stück (Spinning-Bike und gleich anschließend Laufband) dauerte fast drei Stunden und das umfangreichste Trainingsvolumen eines Tages betrug immerhin etwas über vier Stunden. Ich bin diese Woche dass erste mal über 3000 Meter gekrault. Das scheint alles viel zu sein, ist aber erst der Anfang, was wiederum nur logisch erscheint, wenn ich bedenke, dass ich am Tag X wahrscheinlich 13 bis 14 Stunden am Stück performen "darf" 😉... Die Basis für meinen "längsten Tag des Jahres" muss gelegt werden...

 

Einheiten der Woche: Zwei so genannte Koppeleinheiten, bei denen zwei Disziplinen (in diesem Fall Bike and Run) direkt nacheinander ausgeführt werden. Beide Male fühlte sich der Wechsel, der von Triathleten ein wenig gefürchtet wird (weil die Muskulatur nach einer langen Radeinheit beim Laufen schlagartig anders belastet wird...) super an. Ein erstes Schnuppern von Triathlon-Feeling 🚴🏼‍♂️🏊🏻‍♂️😍👍...

 

Song der Woche: "Can´t Stop!"  von den sensationellen Red Hot Chili Peppers. Dieser Song setzte mit seinem perfekten Rhythmus und der passenden Liedzeile "can´t stop!" genau zum richtigen Zeitpunkt ein, als auf dem Laufband die Beine müde wurden... Überhaupt habe ich in dieser Woche erneut und erneut festgestellt, wie sehr Musik einen Trainingsverlauf beeinflussen kann, dich motivieren und pushen kann, wenn Du das für Dich zulässt! Was gibt es geileres als "Eye of the tiger" aus Rocky, wenn Du glaubst, Dein Körper kann nicht mehr!?!

 

Materialfrage der Woche: Wie auf dem Bild unschwer zu erkennen ist, stelle ich mir im Moment die "S-Frage". Welcher Sattel ist denn nun der richtige? Wer lange Radeinheiten in den Beinen (bzw. im Hintern 😉) hat, weiß wovon ich rede. Manche Sättel gehen gar nicht, manche fühlen sich in einer Sitzposition gut an, in der nächsten wiederum nicht. Andere sind unspektakulär aufgebaut aber solide...

Das "Problem" hierbei ist: Die Teile sind teuer (wobei man an dieser Stelle nicht sparen sollte). Zu teuer, um einfach eine Auswahl zu besorgen und die nicht passenden in der Schublade verschwinden zu lassen... 

Dazu kommt, dass sich die Sättel oft erst nach mehrstündigem Ritt offenbaren. Der Sattel der sich die erste halbe Stunde vielleicht gut anfühlt, wird unter Umständen zum Folterinstrument, wenn Du ihn mal über 100 oder 200 Kilometer am Allerwertesten hattest. Und bei einer Ironman-Distanz von 180 Kilometern sprechen wir immerhin von ca. sechs Stunden intensivem Kontakt zwischen Po und Sattel... 

 

Ich werde also noch ein paar Tage benötigen um die richtige Wahl (quasi die Qual der Wahl😁) zu treffen....

 

Ich gehe jetzt auf die Black-Roll! Haut rein und bleibt aufrecht!

 

Steffen